„Nach Zeitumstellung auf Sichtbarkeit achten"
Ende Oktober wurden die Uhren auf die Normalzeit zurückgestellt. Die Sonne geht dann eine Stunde früher unter und viele Menschen sind ungewohnt bei Dämmerung und Dunkelheit unterwegs. Die Landesverkehrswacht Bayern und die Partner der Aktion „Sicher unterwegs“ machen darauf aufmerksam, dass Verkehrsteilnehmer in dieser Phase auf gute Sicht und Sichtbarkeit besonders achten müssen.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) weist in seiner neuen Social Media-Kampagne (#SichtbarIstSicher) auf die Dringlichkeit hin. Im Januar, Februar, November und Dezember 2020 waren 10.128 Fußgängerinnen und Fußgänger an Unfällen mit Personenschaden beteiligt, im Durchschnitt etwa ein Viertel pro Monat mehr als im übrigen Jahr.
Sichtbarkeits-Tipps für Kfz-Fahrende
Besonders dramatisch sind die Folgen für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende bei Kollisionen mit dem Kfz-Verkehr. Pkw- und Lkw-Fahrende sollten deshalb besonders aufmerksam fahren. Zudem gilt:
- Saubere Scheiben von innen und außen
- Einwandfrei funktionierende Scheinwerfer
- Geschwindigkeit anpassen
- Immer auf Personen achten, die die Fahrbahn überqueren wollen, besonders beim Abbiegen an Kreuzungen und Einmündungen
Sichtbarkeits-Tipps für Radfahrende
Für Radfahrende ist die Beleuchtung besonders wichtig, um zu sehen und gesehen zu werden. Ein funktionierendes Vorder- und Rücklicht sind laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) vorgeschrieben. In der Praxis sind Halogen- oder LED-Scheinwerfer gängig. Zur verkehrssicheren Ausrüstung zählen zudem Reflektoren nach vorn und hinten, an den Pedalen sowie seitlich an den Rädern.
Sichtbarkeits-Tipps für den Rad- und Fußverkehr
Rad- und Fußverkehr werden schneller wahrgenommen, wenn sie auffällige Kleidung in Weiß oder in kräftigen, leuchtenden Farben wie gelb, orange oder hellrot tragen. Autofahrende sehen Personen mit heller Kleidung bereits aus rund 40 Meter Entfernung. Personen in dunkler Kleidung werden von Autofahrenden erst ab einer Entfernung von unter 25 Metern erkannt.
Reflektierende Materialien für bessere Sichtbarkeit
Kleidung mit retroreflektierendem oder fluoreszierendem Material erhöht die Sichtbarkeit noch einmal mehr. Verkehrsteilnehmende, die Kleidung mit retroreflektierenden Materialien tragen, sind schon auf weite Entfernung von bis zu 150 Metern zu erkennen. Fluoreszierendes Material wird durch Licht aufgeladen und leuchtet dadurch heller.
Sehvermögen regelmäßig checken
Regemäßig gehören auch die Fähigkeiten der Verkehrsteilnehmenden auf den Prüfstand. Wer auf der Straße unterwegs ist, muss vieles im Blick haben und wahrnehmen. Die Augen nehmen rund 80 bis 90 Prozent aller Informationen, die im Straßenverkehr wichtig sind, auf. Lassen Sie deshalb regelmäßig Ihre Fahrtüchtigkeit und ihr Sehvermögen checken. Zum Augencheck gehören die Sehschärfe und das Gesichtsfeld, aber auch das Farb- und Kontrastsehen, das Dämmerungssehen, die Blendempfindlichkeit sowie die dynamische Sehschärfe. Es ist ratsam, im Dunkeln auf das Autofahren zu verzichten, wenn man nicht ausreichend gut sieht oder sich unsicher fühlt.
Quellen:
Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.
Deutsche Verkehrswacht e.V.