Ziel des Walking Bus ist die tägliche Aktivierung von Kindern der ersten beiden Klassen auf dem Schulweg. Hierbei handelt es sich um einen virtuellen Bus, mit dem Kinder den Schulweg nicht mit dem Auto, sondern zu Fuß zurückgelegt. Jeder Walking Bus wird von mindestens zwei Erwachsenen begleitet, die sich am Anfang und am Ende der Gruppe aufhalten und die "Busfahrer" darstellen. Die Kinder bewegen sich in Gruppen mit den begleitenden Erwachsenen entlang der vorher festgelegten, risikoarmen "Busstrecke" zu Fuß zur Schule und sammeln unterwegs noch weitere "Fahrgäste" an speziellen "Haltestellen" ein.
Wichtige Kriterien für die Auswahl der Routen sind Streckenlänge, Verkehrssicherheit und dass die Kinder maximal 30 Minuten für den Weg zur Schule bzw. wieder nach Hause benötigen. Zur Erhöhung der Sicherheit tragen alle Beteiligten -Kinder und Erwachsene- reflektierende Sicherheitskleidung.
Sie finden „Teugns Tausendfüssler“ klasse: Begleitmütter, Katja Listl, Walter Zepf und Heinz Meyer von der Kreiverkehrswacht Kelheim, Anton Schweiger und die Kinder. |
In TEUGN gehen „Tausendfüßler“
Fotos: Vefi Meyer |
ein Teil der Müttern mit Sicherheitskleidung |
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Die Grundidee – Mütter mit Kindern gehen gemeinsam zur Schule – stammt im Landkreis vom Vorsitzenden der Kreisverkehrswacht, Walter Zepf. Als „nicht ganz einfach“ bezeichnete Zepf das Vorhaben, als die Verkehrswachtam Freitag, 18.11.2011 Leuchtbänder für die Kinder, Sicherheitsjacken, Käppis und Kellen für die Mütter in Teugn übergab.
Irgendwann vor etwa zwei Jahren sei er mit Schulleiterin Katja Listl ins Gespräch gekommen. „Dann hat es gedauert“, fügte Listl hinzu, „aber die Geschichte hat mich nicht mehr losgelassen.“
Gespräche mit dem Elternbeirat und Bürgermeister Anton Schweiger folgten. „Schulwegsicherheit ist etwas, was uns fast das gesamte Jahr beschäftigt“, sagte Listl.
Ende des vergangenen Schuljahres haben dann Karin Rappl und Gabi Polzer den Versuch gestartet, gemeinsam mit den Kindern aus ihrer Ecke des Gemeindegebiets zu Fuß zur Schule zu gehen. „Und heuer sind dann viele Mütter eingestiegen“, freute sich die Schulleiterin. Jetzt gehen sie jeden Morgen von verschiedenen Straßen aus dem gesamten Dorf sternförmig auf die Schule zu.
Walter Zepf erzählte von einer wissenschaftlichen Studie zum Thema „Bewegt zur Schule“. Es stünde fest: Wer Sauerstoff tankt und Gemeinsamkeit erlebt, könne den Lernstoff viel besser aufnehmen. Anton Schweiger war ebenfalls zur offiziellen Übernahme der Mütter in den Kreis der „Schulwegdienste“ im Rahmen der Verkehrswacht gekommen. Als Bürgermeister und als Mensch sei er begeistert vondem, was Schulleitung und Eltern aufdie Beine gestellt haben. Es sei ja nicht nur die Gemeinsamkeit und mehr Sicherheit. Ganz „nebenbei“ erhielten die Kinder auch noch Verkehrserziehung. „Bald werden wir ,Haltestellentafeln’ aufstellen, an denen sich die Kinder sammeln können“, versprach er.
„Sich kümmern“ ist das Motto dieses Weges mit „tausend“ kleinen und etlichen größeren Füßen. Jede begleitende Mama hat ein Handy und eine Liste mit Namen und Telefonnummern „ihrer“ Kinder dabei. „Sollte mal ein Kind fehlen, rufen wir die Eltern an, es kann ja immer mal etwas sein“, gaben die anwesenden „Begleitmütter“ Auskunft.
Julia und Daniela, Simon, Maxima, Quirin, Lukas und viele andere Kinder aus Teugn finden die neueste Initiative ihrer Schule „einfach nur super klasse“. Bericht Mittelbayerische Zeitung 28.11.2011 (xes)